Herbstour 2013
Manchmal muß man auch über den Tellerrand des eigenen Gebietes
hinausschauen und so planten wir zusammen mit den Mitgliedern
der ,,Mineralienfreunde Thale" eine Tour in das Erlebnisbergwerk
,,Glück Auf" in Sondershausen.
Dieses Bergwerk ist die älteste befahrbare Kaligrube der Welt
und war fast 100 Jahre in Betrieb. Das weitverzweigte Stollensystem
in 700-1050 m Tiefe hat Dimensionen ,welche mit denen der Stadt
Erfurt vergleichbar ist.
Den Besucher erwarten in 670m Tiefe ein umfangreiches Programm,
wie z.B. die Fahrt mit dem LKW durch das Stollensystem,eine Kahnfahrt
auf dem Salzsee,eine 52m lange Rutsche über 40% Gefälle sowie die
Vorführung der Bergbautechnik.
Desweiteren verfügt das Bergwerk über einen großen Festsaal (60 Plätze)
einem Konzertsaal (340 Plätze),in denen zahlreiche Events angeboten
werden.
Wir wurden eingekleidet mit Kittel und Helm und harrten der Dinge,die
da kommen...
Gespannt blickten wir auf den Förderturm ,welcher uns im Förderkorb 670m unter die Erde
transportieren sollte.
Dann kam leider die Mitteilung,daß ein technischer Defekt aufgetreten ist und die Seilfahrt
leider ausfallen muß. Etwas traurig gestimmt,mußten wir dennoch zugeben,daß die Sicherheit
schließlich vorgeht.
So schauten wir uns dann noch die Zwillingsfördermaschine,bestehend aus zwei Dampfmaschinen
(schon lange ein technisches Denkmal) an.
Kurz entschlossen,fuhren wir dann 30km in nordöstliche Richtung in das Besucherbergwerk ,,Röhrigschacht" in Wettelrode bei Sangerhausen.
Dieses Bergwerk bietet einen Einblick in den Kupferschieferabbau des 19.Jh.
Mit dem Förderkorb geht es 283m unter die Erde und von dort aus fährt die Grubenbahn
1000 m in ein altes Abbaufeld.
Hier werden verschiedene Abbautechniken gezeigt und es wird bewußt,wie schwer der Beruf
des Bergmannes ist.
Abbauhöhen zwischen 40 und 80 cm waren für den Bergmann alles andere als leicht. Zu der damaligen
Zeit mußten schon Kinder ab 12 Jahren mit im Bergwerk arbeiten. Dies waren die sogenannten
,,Trekkejungen" da sie einen Hunt (Wagen) mit Gestein hinterher ziehen mußten (trekken).
Bis zur Wende wurde hier Kupfererz gefördert.Aber nicht nur Kupfer,sondern auch zahlreiche
andere Metalle wie Silber hat man zu Tage gefördert.
Mit der Bahn ging es dann wieder zurück.
Am Förderkorb steht,wie in jedem Bergwerk eine Figur der heiligen Barbara. Sie ist die
Schutzpatronin der Bergleute.
Im Museum über Tage erfährt man noch viel Wissenswertes über das Bergwerk und eine Viel-
zahl an Mineralien und Fossilien,welche man hier im Kupferschiefer fand ,werden präsentiert.
Ein Fischfossil im Kupferschiefer
Gipskristalle
Marienglas (Gips)
Nein das lassen wir da - suchen wir selber
Auf der Rücktour über den Harz legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp am ehem.Kies-
schacht in der Nähe von Straßberg ein. Mit lohnendem Ergebnis - auf einer alten Halde fanden
wir schöne Pyrit-sowie Bergkristalle.
Pyrit oder Schwefelkies oder auch ,,Katzengold"
Eine kleine Höhle mit Bergkristallen-eine sogenannte Druse
Da gucken wir doch noch mal tiefer hinein . . .
Feinste Nadeln aus Bergkristall,teilweise dünner als Stecknadeln
Somit war es, abgesehen von der kleinen Panne in Sondershausen ein sehr schöner Tag !