Neue Projekte
Vor einigen Jahren ergab sich für uns die Möglichkeit, zu unserer Wohnung noch einen Raum dazu zu mieten. Wir haben in den letzten Jahren ein paar größere Sammlungen erworben und der Platz wird langsam eng So soll dieser Raum ein Ausstellungsraum nur für Harzmineralien werden. Noch ist er nicht ganz fertig, aber bis zum Winter sollte dies geschafft sein. Ende letzten Jahres waren Radio MDR Sachsen-Anhalt und MDR Fernsehen Sachsen- Anhalt -Heute schon mal da und haben sich ein Bild von unserem Hobby gemacht. Die Moderatoren Arno Udo Pfeiffer , Billy Wulff und Anja Nititzki haben das Ganze sehr gut sehens- und hörenswert gemacht. Vielen Dank noch mal an den MDR !
Stand : November 2017
Exkursion in die ,,Unterwelt" im vorderen Bodetal
Wir unternahmen mit zwei Mitgliedern der Naturstation in Thale eine Exkursion in die ,,Schallhöhle" gegenüber der Jugendherberge. Ziel war es, das Wasser vom Unrat zu befreien, Fledermäuse zu zählen und geologische Besonderheiten zu erkunden. Leider waren keine Fledermäuse vorhanden, dafür tummelten sich im Wasser Molche und Frösche. An mehreren Stellen tritt aus Gesteinsspalten des Granit Gebirgswasser aus, welches sich dann am Boden der Höhle sammelt. Interessant dabei ist, daß sich an einigen Stellen Kalksinter in den Farben gelb, grün und schwarz absetzt. Da der schwarze Sinter in Regenbogenfarben schillert, entnahm ich eine Probe. Die Bruchstellen wiesen eine silbergraue Struktur auf. Meine Vermutung wurde nun durch die Untersuchung eines Labors bestätigt - es handelt sich hauptsächlich um Mangan, aber auch ein hoher Eisenanteil ist enthalten. Das Ganze könnte nun folgende Spekulation hervorrufen - vor hunderten von Jahren waren auch hier im Harz Venediger, Venezianer oder Walen ( es gibt da viele Bezeichnungen ) unterwegs, auf der Suche nach Rohstoffen für die Glasherstellung. Zum Produzieren von farblosem Glas oder Spiegeln wurde Mangan benötigt ! Der Südharz ( Ilfeld ) verfügte über solche Vorkommen. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß diese sog. ,,Fremden" in anderen Regionen danach suchten... Die Venediger waren gegenüber den Einheimischen nicht besonders redselig, daher hinter- ließen sie an markanten Stellen Zeichen in Felssteinen. Diese wiederum wurden in sogenannten Walenbüchlein hinterlegt. Bekanntester Stein hier im Harz ist der Mönchsstein bei Schierke. In der Nähe der Schallhöhle befindet sich ein großer Stein mit zwei ineinander gearbeiteten Quadraten. Bei gutem Lichteinfall kann man darin eine florentinische Lilie erkennen. Das alles sind nur Vermutungen, welche man wohl nie beweisen kann...
Bleibt noch zu erwähnen, daß, wenn man sich die Form anschaut, die Vermutung nahe liegt, daß es sich um eine natürliche Auswaschung der Bode handeln könnte , als vor Millionen von Jahren das Flußbett noch höher lag. Desweiteren muß man in diese Überlegung noch mit einbeziehen, daß vor ca. 380000 Jahren die Elster-Kaltzeit auch den nördlichen Harzrand erreichte. Der vordere Teil des Bodetales, über den Hexentanzplatz bis nach Friedrichsbrunn, rüber nach Blankenburg und Wernigerode waren in einem großen Eispanzer eingepackt.Bei einer darauf folgenden Warmzeit sind unvorstellbare Wassermengen mobilisiert worden, welche letztendlich auch mit formgebend für das nördliche Harzvorland waren. Später wurden Teile der Höhle dann noch durch Menschenhand erweitert. Der frühere Besitzer des Kleinen Waldkater, Theo Löbsack beschreibt in seinem Buch ,,Das Geheimnis unter der Teufelsbrücke" eine Aushöhlung unter der Wasseroberfläche der Bode kurz vor dem Bodekessel
Stand : Februar 2019
Nachtrag
Am 07.09. 2022 kam es im Bereich Thale zu einem starken Unwetter mit Hagel, bei dem es zu einem Murenabgang kam. Dabei wurde der Wanderweg im Bereich der Waldkaterbrücke komplett zugeschüttet und große Schlamm- und Gesteinsmassen drangen in die Schallhöhle ein und verfüllten diese bis zur Höhe des ehemaligen Wasserstandes. Leider ist die Höhle nun nicht mehr begehbar. Es wäre eine sehr schwierige Aufgabe, die Schallhöhle vom Schlamm zu befreien, schätzungsweise 18 - 20 m³.
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Stromatolithe ( ,, Schüsselsteine " ) Tag des Geotops 2019
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Ein neues Projekt tut sich auf...
Angeregt durch den ,, Tag des Geotops " wurden wir vom Fremdenverkehrsverein Wienrode e.V. angesprochen, mit der Bitte um Unterstützung.
In Wienrode soll ein sogenannter Schüsselstein mit Infotafel aufgestellt werden. Da helfen wir gerne, wurde doch der Name ,,Stromatolith" vor über 100 Jahren durch den Professor für Geologie und Mineralogie, Ernst Kalkowsky, hier im nördlichen Harzvorland geprägt und fand somit Bedeutung in der internationalen Fachsprache. Aber auch Goethe erwähnte bei seiner dritten Harzreise in seinem geognostischen Tagebuch.....,,gegen das Land zu rotes, toniges Gebirge, nicht recht bemerkbar. Sandgebirge mit wunderbaren Gestalten".....
Im Frühjahr werden dann die Arbeiten in Wienrode beginnen - der Entwurf steht bereits.
Wir haben noch ,,Einen" draufgesetzt - neben dem Schüsselstein mit Infotafel erweitern wir das Ganze noch mit einer ,,geologischen Wand" . An einer Mauer werden die Gesteine des Harzes und des nördlichen Harzvorlandes angeputzt in der Art wie im Schema - siehe Link ,,Nördliches Harzvorland" Vorraussichtlicher Eröffnungstermin ist der 02.05.2020 .
Vom 08.-10.05. 2020 gibt es an der Uni in Göttingen eine Fachtagung zum Thema ,,Steine in der Stadt" . Auf dieser Tagung gibt es dann von unserer Seite einen Vortrag zu den ,,Schüsselsteinen" und zur Würdigung der Stromatolithen in Wienrode.
Aktuell 17.05.2020 :
Leider hat die Coronakrise so einiges durcheinander gebracht. Die Fachtagung fiel aus und der Eröffnungstermin in Wienrode ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Aber wir waren nicht untätig . Viele fleißige Wienröder , sowie die Firma CKS aus Wernigerode halfen tatkräftig bei der Umsetzung des Projektes. Eine Familie sponsorte dafür ein besonders schönes Exemplar eines Schüsselsteins aus ihrem Garten. Nun wird noch eine große Infotafel angefertigt, welche dann zur Eröffnung am Buswartehäuschen angebracht wird. Hier ein paar Impressionen der Bauphase :
Das vorläufige Endergebnis...
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Eröffnung des naturhistorischen Denkmals
Am Samstag d. 15.08. 2020 war es nun soweit - der Schüsselstein und die geologische Wand wurden noch um eine Infotafel an der Bushaltestelle bereichert...
Zahlreiche Gäste waren erschienen, so Blankenburgs Bürgermeister, Herr Heiko Breithaupt und der Landrat , Herr Martin Skiebe.
Es wurde noch mal deutlich, daß der Fremdenverkehrsverein Wienrode e.V. sich für den Erhalt des geologischen Erbes einsetzt. Nicht nur für den Ort, sondern auch für den,, Unesco Global Geopark Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen" ist dieses eine wissens- und optisch sehenswerte Bereicherung.
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Unsere neuen Flyer sind da
Frühjahrsaktion
Am 10.03.2022 unterstützte ich die Mitglieder der Naturwacht Thale und einige Timmenröder bei der Freilegung eines geologischen Zeitfensters in den Schichten des unteren Muschelkalkes am Küsterberg bei Timmenrode. Hinter diesem Berg wurde früher Ton abgebaut, welcher u.a. auch für die Grundversiegelung des Beckens der Rappbodetalsperre genutzt wurde. Für Transportwege wurde eine Schneise durch den Berg geschlagen und somit wurden Einblicke in die Erdgeschichte des unteren Muschelkalkes vor ca. 240 Mio. Jahren ermöglicht. Es ist geplant, eine Art geologischen Wanderweg durch die verschiedenen Schichten des nördlichen Harzvorlandes anzulegen. Erste Schritte dafür wurden bereits vom Regionalverband Harz und vom Fremden-verkehrsverein in Wienrode gelegt. So gibt es in Wienrode ein naturhistorisches Denkmal ( siehe oben ) und es kam noch eine Infotafel am Forsthaus Eggerode hinzu.
Ausstellung ,,Geologie des Nordharzes" im
Rittergut in Cattenstedt
Unmittelbar hinter dem Ortsausgang von Blankenburg in Richtung Hassel- felde gelagt man zum nächsten Ort namens Cattenstedt. Gleich rechts hinter dem Ortseingang befindet sich das Rittergut, welches in heutiger Form 1717 errichtet wurde. Das Rittergut ist seit einigen Jahren in privater Hand und beherbergt auch noch einen Reitverein. Wie so oft muß sehr viel Geld in die Hand genommen werden, um solche Bauwerke instant zu halten. Nach vorheriger Anmeldung ist es am Wochenende möglich, gegen ein kleines Entgeld Einblick in das schöne Rittergut zu bekommen. Diverse Ausstellungen unterstreichen das ganze noch zusätzlich. Auch wir wollten nicht untätig sein und erklärten uns bereit, für die nächsten 2 Jahre eine Ausstellung zur Geologie zu gestalten. Nach zweimonatiger Vorbereitungszeit war es dann am Pfingstmontag soweit - Ausstellungseröffnung. Es war der ,, Tag der offenen Schlösser" und mit knapp 600 Besuchern herrschte reges Leben auf dem Rittergut, welches die Eigentümer Frau Tanja Gräfling und Herrn Christoph Herrfurth besonders freute.
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